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Fitch warnt: Fonds droht in der Krise Liquiditätsnot

Die Ratingagentur Fitch hat vor Liquiditätsrisiken bei Anleihefonds gewarnt. Das Risiko sei groß, dass Fondsmanager nicht genug Wertpapiere aus ihrem Portfolio verkaufen können, um Anteilsrückgaben von Anlegern zu bedienen. Die Gefahr eines solchen Liquiditäts-Engpasses sei hoch wie nie, zitiert die "Financial Times" aus einer Fitch-Analyse.

"Häufige Perioden mit großen Schwankungen gehen einher mit hohen Ausschlägen bei der Anteilsrückgabe und drastisch fallenden Anleihekursen", argumentieren die Bonitätswächter. Diese Faktoren würden Zweifel daran schüren, dass Anleihefonds im Krisenfall tatsächlich täglich handelbar seien. Fondsmanagern könnte es dann schwer fallen, die Mittelabzüge der Anleger auszugleichen, was zu einem Wertverfall der Portfolios führen könnte.

Händeringend Ersatz für Geldmarktfonds gesucht
Angesichts der niedrigen Zinsen suchen Anleger händeringend lukrative Investments. Dabei weichen sie zunehmend auf riskantere Bereiche aus. So nehmen etwa Investoren Fonds, die auf Anleihen mit kurzer Restlaufzeit setzen, als Ersatz für Geldmarktfonds. Diese klassischen Parkplätze für Geld bieten zwar hohe Sicherheit, aber kaum mehr Renditen – oder gar Negativzinsen. Kurzlaufende Anleihen warten immerhin mit etwas höheren Erträgen auf, bei vermeintlich überschaubaren Risiken.

Doch die Fitch-Analysten warnen, dass hier die Bonität der Schuldner schlechter und die Gefahr einer Zinsänderung höher sei. Vor allem sollten die Risiken durch eine geringere Liquidität der in den Portfolios enthaltenen Titel nicht vernachlässigt werden. So liegen etwa in US-Geldmarktfonds vor allem Titel von staatlichen Schuldnern. Fonds mit Fokus auf kurzlaufende Anleihe würden dagegen häufig in Kreditverbriefungen (Asset Backed Securities, ABS) investieren, die ein schlechteres Rating aufweisen und bei Turbulenzen an den Börsen auch nur schwer zu handeln seien.

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