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First Private: Vorsicht bei Dividenden-ETFs!

Viele Unternehmen in Europa haben ihre Ausschüttungen im laufenden Jahr gesteigert. Dividendenstrategien sind deshalb für Investoren besonders attraktiv, sagt Sebastian Müller von First Private. Das gelte allerdings nicht für passive Produkte.

Dividenden gelten im Niedrigzinsumfeld als gute Alternative zu Zinserträgen. Aktuell schütten europäische Unternehmen 3,7 Prozent mehr an ihre Anteilseigner aus als im Vorjahr. In Deutschland haben neun von zehn Unternehmen ihre Gewinnausschüttung erhöht oder zumindest auf dem letzten Niveau gehalten. Die Dividenden könnten weiter klettern, sagt Sebastian Müller, Fondsmanager bei First Private: "Grundsätzlich sehen wir in Europa noch Raum für weitere Dividendensteigerungen. Die Unternehmen haben gesunde Bilanzen, und auch die Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone reicht aus, um weitere Anhebungen zu rechtfertigen."

Dividendenjäger sollten allerdings bei passiven Ansätzen Vorsicht walten lassen, warnt Müller. Dividenden-ETFs kaufen in der Regel jene Aktien mit der höchsten Dividendenrendite. Dieser Ansatz greift zu kurz, kritisiert der Fondsmanager. Grund: Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite weisen im Schnitt auch das größte Potenzial für Gewinnrückgänge auf. "Würden wir Titel ausschließlich nach der Höhe der Dividenden auswählen, ohne weitere Kriterien zu berücksichtigen, würden wir Unternehmen mit zukünftig negativem Wachstum ins Portfolio einkaufen", sagt Müller.

Stabilität und Dynamik
Für den First-Private-Manager ist entscheidend, dass Unternehmen ihre Gewinnausschüttung aus dem operativen Geschäft erwirtschaften und keine Bilanzakrobatik betreiben. "Auch die Dividendenstabilität spielt eine wichtige Rolle", erklärt er. "Wir wollen eine gewisse Stetigkeit der Dividendenzahlungen in der Historie sehen." Sieht Müller Anzeichen dafür, dass die Ausschüttung in Zukunft steigen wird, kauft er sogar Aktien von Unternehmen, die aktuell nur eine relativ niedrige Dividende zahlen.

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