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Aktuelle Hochrechnung zeigt: Neugeborene bekommen 28 Jahre Rente

Die Deutschen werden immer älter, ihre Lebenserwartung steigt – und sie steigt noch stärker, als in den aktuellen Statistiken meist angenommen wird. Das zeigen neue Berechnungen des Kölner Wirtschaftswissenschaftlers Eckart Bomsdorf. Das wiederum stellt die staatliche Rentenversicherung vor noch größere werdende Probleme, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) schreibt.

Der Forscher kommt zu dem Schluss, dass die gängigen "Sterbetafeln" dringend überholt werden müssten, weil neugeborene Mädchen des Jahrgangs 2016 voraussichtlich im Durchschnitt 93 Jahre alt und damit zehn Jahre älter werden, als es die aktuellen amtlichen Hochrechnungen nahelegen. Sogar Jungen könnten nun auf eine durchschnittliche Lebensspanne von gut 90 Jahren hoffen.

Doppelt so lange Ruhegelder wie vor 50 Jahren

 

 

Quelle: Deutsche Rentenversicherung (Stand: 2015)

Diese eigentlich frohe Nachricht hat aber für die Rentenversicherung das Problem, dass dadurch die Finanzierung zukünftiger Renten immer schwieriger wird. Die durchschnittliche Rentenbezugsdauer – die Zahl der Jahre, die Versicherte als Ruheständler erleben – hat sich der FAZ zufolge jedoch schon in den vergangenen fünf Jahrzehnten von im Schnitt zehn auf 20 Jahre verdoppelt. Genau waren es im Jahr 2015 knapp 18,8 Jahre für Männer und 22,8 Jahre für Frauen. Legt man nun Bomsdorfs neue Generationensterbetafel zugrunde, dann wird die Rentenbezugsdauer auch in Zukunft weiter deutlich steigen, führt die FAZ aus.

28 Jahre Rente
Denn die Babys von heute könnten selbst dann auf einen noch ausgedehnteren Ruhestand hoffen, wenn im Jahr 2076 eine gesetzliche´s Renteneintrittsalter von 70 Jahren gelten sollte. Zum einen werde selbst diese Altersgrenze dann von 93 Prozent der Jungen und 96 Prozent der Mädchen erreicht. Zum anderen werden 2076 die dann 70-jährigen Männer eine weitere durchschnittliche Lebenszeit von 23,1 Jahren vor sich haben. Die dann 70-jährigen Frauen dürfen im Durchschnitt sogar auf 24,9 weitere Lebensjahre hoffen. Bliebe die Rente mit 67 auch nach 2030 festgeschrieben, dann hätten die Frauen ein Rentnerdasein von fast 28 Jahren vor sich.

Das Problem ist aber: Eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters zur Finanzierung der Altersvorsorge komt einem politischen Selbstmord gleich, wie eine Diskussion zwischen Union und SPD zeigt: Eine Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung sei "mit der SPD nicht zu machen", wies deren Parlamentarische Geschäftsführerin Christine Lambrecht entsprechende Überlegungen von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zurück.

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